Regelmäßig fragen uns interessierte Zuhörer*innen, wie man eigentlich Dolmetscher*in wird. Sind wir zweisprachig groß geworden? Lebten wir unser halbes Leben im Ausland? Sprechen wir fünf oder sechs Sprachen?
Es gibt durchaus einige Autodidakt*innen, die die beiden ersten Fragen mit „Ja“ beantworten und niemals eine formale Ausbildung erhalten haben. So manch*e Dolmetscher*in, hat eine IHK-Prüfung abgelegt. Dieser Prüfung ging eine schulische Aus- oder Weiterbildung voraus. Der Abschluss beinhaltete jedoch keine Prüfung für Simultandolmetschen.
Des Weiteren gibt es Community- oder Behörden-Dolmetscher*innen. Ihre Muttersprache ist meist nicht Deutsch, aber sie haben gute (B1) Deutschkenntnisse. Durch ihren Einsatz für Ämter ist ihr Vokabular klar abgesteckt.
Sie suchen jedoch nach Dolmetscher*innen, die Ihre Fachkonferenz zu Elektromotoren, Ihre Bilanzpressekonferenz oder auch das Fachgespräch zum Green New Deal der EU gleichzeitig übersetzen? Dann sind Sie, erstens, bei Barbara Kagon und ihrem Team richtig – und zweitens: auf der Suche nach Konferenzdolmetscher*innen.
Wer heute Konferenzdolmetscher*in ist oder wird, hat ein Hochschulstudium mit einem Titel als Diplom-Dolmetscher*in oder einem Master of Arts in Konferenzdolmetschen abgeschlossen.
Da es heutzutage nur noch den Master gibt, stellen wir ihn hier im Folgenden vor.
Studierende erlernen Rhetorik, professionelles Sprechen und Techniken für Konsekutiv- und Simultandolmetschen. Sie werden mit Recherche und dolmetschspezifischer Terminologie-Arbeit vertraut gemacht. Sie erhalten Einblick und Dolmetschübungen zu unterschiedlichen Fachgebieten. Im vergangenen Studienjahr haben die MA-Studierenden an der TH Köln sich unter anderem mit folgenden Gebieten beschäftigt: Cloud Computing, Bilanzpressekonferenzen, US-Wahlen und -politik, myeloproliferative Neoplasien, Virologie und Kreislaufwirtschaft.
Ergänzt werden diese Inhalte um Projektmanagement und unternehmerische Grundlagen.
Wie bereits angesprochen, benötigen Konferenzdolmetscher*innen in all ihren Arbeitssprachen sehr gute Sprachkenntnisse, die weit über das „fließend in Wort und Schrift“ hinausgehen. Für die tägliche Arbeit müssen immer wieder neue Termini in Fachsprachen gelernt werden. Deshalb muss die „Grundlage“ im Schlaf funktionieren.
Darüber hinaus gibt es eine geringere Spezialisierung als beispielsweise beim Übersetzen. Dolmetscher*innen brauchen daher Neugier und Lernbereitschaft. Unerlässlich sind Verständnis oder sogar Leidenschaft für Zahlen, BWL, Technik und Naturwissenschaften.
Abschließend noch etwas zu den Arbeitsmöglichkeiten: Der Beruf der Dolmetscher*in gehört zu den freien Berufen. Die EU und ihre Organe sind gute Auftraggeber für Dolmetscher*innen, die zusätzlich die Akkreditierung geschafft haben. Es gibt ebenfalls einige wenige Festanstellungen in Ministerien und Sprachendiensten großer Unternehmen. Die meisten Dolmetscher*innen in Deutschland sind jedoch Einzelunternehmer*innen und/oder in Netzwerken zusammengeschlossen, wie dies auch bei Kagon Kommunikation der Fall ist.